„Auch kleinere Gemeinden brauchen eine Digitalstrategie“

v.l.: Simon Dümig, Vorsitzender der SPD Kreistagsfraktion, Wolfgang Jehn, Vorsitzender SPD Landkreis Aschaffenburg, Eric Leiderer, Bürgermeister der Stadt Aschaffenburg, Manuel Michniok, Vorsitzender SPD Aschaffenburg

22. Juni 2022

SPD Workshop diskutiert zum bundesweiten Digitaltag über Digitalstrategien und Smart City für den Landkreis und die Stadt Aschaffenburg

Am 24. Juni findet der bundesweite Digitaltag statt. Dies nahm der Aschaffenburger SPD-Kreisverband zum Anlass, in Form eines Digitalworkshops über Digitalstrategien und Smart City Projekte für den Landkreis und die Stadt Aschaffenburg zu sprechen. Der Einladung waren rund 20 Mitglieder aus Stadt und Landkreis gefolgt, um sich ins Thema Smart City einzuarbeiten. In seiner Einführung konstatierte der Aschaffenburger Bürgermeister Eric Leiderer, der auch für die Digitalstrategie der Stadt verantwortlich ist, dass Digitalisierung alle Lebensbereiche erfasse und das auch kleinere Gemeinden eine eigene Idee zu Digitalstrategie brauchen. „Digitalisierung bietet enorme Chancen gerade auch für den ländlichen Raum, aber wer sich der Digitalisierung verschließt, wird mittelfristig abgehängt werden“, so Leiderer weiter. Digitalisierung könne zum Booster für den ländlichen Raum werden, denn vieles kann von überall erledigt werden. Frank Tentler, Dozent an der macro-media Hochschule Köln, ergänzte: „Die Digitalisierung ist dabei, unser aller Leben auf den Kopf zu stellen und wir alle sind gefordert, die Digitalisierung aktiv mitzugestalten, ansonsten übernehmen das Amazon, Google und andere Tech-Konzerne für uns“. Daten sind die Währung der Zukunft und allzu viele von uns gehen sehr freigiebig mit ihren Daten um. Anita Peffgen-Dreikorn formulierte die Sorge, dass ältere Personen mit Einschränkungen und Menschen in prekären Situationen von der digitalen Welt ausgeschlossen würden. Eric Leiderer ergänzte, dass es sehr wichtig sei, gerade die Älteren mitzunehmen und Hilfe vor Ort wie Kurse oder Workshops anzubieten. Des Weiteren müssen auch in der Übergangszeit analoge Bürgerdienste zur Verfügung stehen. Diese müssen sich zu den Digitalen in der Balance halten, da sonst gerade die Älteren abgehängt werden. SPD-Kreisvorsitzender Wolfgang Jehn hatte besonders die Umsetzbarkeit in mittleren und kleinen Kreisgemeinden im Focus. „Die kleinen Gemeinden werden weitgehend sich selbst überlassen und jede Gemeinde soll das digitale Rad für sich selbst erfinden“. Aus diesem Grund sei es ganz wichtig, sich zu vernetzten und voneinander zu lernen. So könnten Kräfte gebündelt und enormes Potenzial entfaltet werden, erläuterte Leiderer und bot an, ein SPD-Netzwerk auf der Ebene des Landkreises zu installieren. Er zeigte anhand einiger Projekte, wie beispielsweise die digitale Ideen-Manufaktur oder der neuen APP des Stadt- und Stiftsarchiv rund um die Aschaffenburger Geschichten, dass es mit etwas Kreativität mehrere Möglichkeiten gibt, Förderprojekte auf dem Experimentierfeld der Digitalisierung zu realisieren. Dazu wurde das Projekt HeimatHub vorgestellt, dass sich im Landkreis Aschaffenburg und Miltenberg mit heimatbezogener Identität digital im ländlichen Raum präsentiert. Aber auch die Bertelsmann-Stiftung setzt sich speziell mit der Digitalisierung von kleineren Kommunen, der sogenannten „smart country“ auseinander. Und für den Bereich der Bürgerbeteiligung ist Freiburg sehr vorbildlich. Um konkrete Vorgehensweisen für die Gemeinderatsarbeit zu entwickeln, schlug SPD-Gemeinderat Wolfram Paulus aus Laufach vor, in einem weiteren Workshop „Meilensteine einer smart Village“ zu bearbeiten, was auf sehr breite Zustimmung stieß, sodass die Kreis-SPD ihren dritten Digitalisierungsworkshop nach der Sommerpause durchführen wird. „Für uns steht der Mensch auch weiterhin im Mittelpunkt. Wir werden die Digitalisierung dazu nutzen, die Lebens- und Arbeitswelt der Menschen zu verbessern“, zieht Manuel Michniok, Vorsitzender der SPD Aschaffenburg, als Fazit des Workshops.

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