Die 26jährige Evelyn C. Marramá (Mainaschaff) ist neue Vorsitzende der Arbeitsgemein-schaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in Stadt und Landkreis Aschaffenburg. Damit vollzieht die AsF einen Generationenwechsel: „Auch junge Frauen sind von der Lohnlücke betroffen, stoßen an die gläserne Decke, brauchen mehr partnerschaftliche Arbeitszeit zur Vereinbarung von Beruf und Familie und sind von Altersarmut bedroht. Damit wir dem politischen Ziel, die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern, näher kommen, dafür werde ich politisch Kämpfen“, so die neue Vorsitzende.
Die Landtagsabgeordnete und SPD-Unterbezirksvorsitzende Martina Fehlner war gerne zu einem Gastreferat gerne gekommen, um die bayerische Situation der Frauen zu analysieren:
Traurige Realität im an sich reichen Bayern. Umso wichtiger ist es dagegen zu steuern: Deshalb hat die SPD-Landtagsfraktion in Bayern einen Gesetzesentwurf zur Änderung des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes eingebracht. Wie nicht anders zu erwarten, blockiert die CSU-Landtagsmehrheit, so Fehlner.
Die Mängelliste in Bayern könnte erweitert werden: Dringend benötigter sozialer Wohnungsbau wird in Bayern seit Jahren geblockt, Frauenhäuser unzureichend bezuschusst, das Betreuungsgeld soll wieder eingeführt werden…. Nur einige Stichpunkte der konservativenCSU-Politik, die der tatsächlichen Gleichstellung Knüppel zwischen die Beine wirft.
Fehlner forderte die AsF-Frauen auf, gemeinsam weiter zu kämpfen, damit die Lebenswirklichkeit der Frauen auch in Bayern endlich politisch umgesetzt wird.
In ihrem Rechenschaftsbericht zeichnete Evelyn Marramá die Aktivitäten der AsF auf:
Rosenaktion im Frauenmonat März, Zumba-Fitnessangebot „Sommer in der Stadt“ mit
den Roten Früchtchen, Unterschriften- Kampagne für Frauenhäuser „Let’s face it“,
Wohnraumknappheit, Zusammenarbeit mit dem Aschaffenburger Frauenhearing und die
Wahrnehmung der Delegiertenaufgaben prägten hauptsächlich die Vorstandsarbeit der
vergangenen beiden Jahre. Die bisherige Vorsitzende Anita Peffgen-Dreikorn dankte den Vorstandsmitgliedern für eine enge und intensive Zusammenarbeit, „denn nur dadurch kann die Vielzahl an Aktivitäten überhaupt umgesetzt werden“.
Die Neuwahlen brachten die geplante Übergabe der Verantwortung in junge Hände: Evelyn C. Marrama wurde einstimmig als Vorsitzende gewählt; Barbara Kuchenbuch (Bessenbach) und Anita Peffgen-Dreikorn (Mainaschaff) sind Stellvertreterinnen. Beisitzerinnen sind Elena Brunner (Aschaffenburg), Linda Ersing (Stockstadt), Ellen Glaab-Göls (Glattbach), Cristina Lange (Mainaschaff), Britta Rothmann (Aschaffenburg) und Brigitte Reinl-Braun (Mainaschaff).
Marrramá stellte die bereits existierenden Vorhaben für 2016 vor: Neben der schon kurz nach den Wahlen stattgefundenen Rosenaktion zum Internationalen Frauentag, an dem etwa 300 Rosen an Frauen überreicht und für die Forderungen geworben wurde, ist in 2016 u.a. eine Filmveranstaltung über eine der Verfassungsmütter geplant: Elisabeth Selbert nämlich sorgte dafür, dass der Passus „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ überhaupt in die Verfassung aufgenommen wurde.