Die Mehrheitsfraktionen von CSU und Freien Wählern im Landtag haben den Antrag der BayernSPD-Landtagsfraktion auf eine Ausweisung weiterer Naturwald-Reservate im Spessart in der heutigen Sitzung des Landtagsausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz abgelehnt. Das teilt die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner, forstpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion mit.
Fehlner: „Ich bedauere die Ablehnung sehr. Mein Eindruck ist, dass die in der Region sehr emotional geführte Debatte um einen Nationalpark im Spessart bei der Staatsregierung noch nachwirkt. Das Aus für den Nationalpark wurde in erster Linie damit begründet, dass die Holzrechte der Spessarter dagegenstehen. Das heiße Eisen Spessart, Naturschutz und Holzrechte will man in München offensichtlich nicht anpacken.“
Der Antrag der BayernSPD-Landtagsfraktion beinhaltete u.a. die Forderung, geeignete Gebiete im Spessart und ihre mögliche Verbindung im Rahmen eines Biotopverbunds zu prüfen und zeitnah die Ausweisung von ausreichend großen und sinnvoll verbundenen Flächen als Naturwald-Gebiete vorzunehmen. Im Abschlussbericht des Runden Tisches zum Artenschutz im letzten Jahr war noch zugesagt worden, in bayerischen Staatswäldern einige tausend Hektar zusätzlich aus der Nutzung zu nehmen. Auch im Spessart.
„Wir werden bei diesem Thema nicht lockerlassen. Der Freistaat, dem immerhin ein Drittel der bayerischen Waldfläche gehört, steht in einer besonderen Verantwortung, um für das Wohl des Waldes zu sorgen. Mehr noch: er hat eine wichtige Vorbildfunktion, was dessen Bewirtschaftung angeht“, so Martina Fehlner. „Die Staatsregierung engagiert sich aber bei der drängenden Zukunftsaufgabe Waldumbau und Naturschutz nicht so, wie es notwendig wäre. Es wird vieles auf die lange Bank geschoben. Das ist höchst bedauerlich.“