Die Spargelsaison 2016 ist eröffnet. Im Alzenauer Raum wird Spargel schon seit über 50 Jahren angebaut. Von den einstmals vielen kleinen Anbauern sind nur wenige Familienbetriebe übrig geblieben, die sich mit dieser sehr arbeitsintensiven Gemüseart befassen. Einer davon ist der Spargelhof der Familie Höfler. Die beiden Brüder Herbert und Werner, die gemeinsam im Haupterwerb den Betrieb führen, haben vor gut 10 Jahren die Tierhaltung aufgegeben und sich ganz auf die Intensivierung der Sonderkulturen und den Verkauf regionaler Produkte ab Hof spezialisiert.
Bei einem Besuch vor Ort informierte sich die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner über die Besonderheiten des Spargelanbaus in unserer Region und die klimatischen Voraussetzungen. Die Ernte, mit etwa 50 Erntetagen, erfolgt von Mitte April bis Mitte Juni. Um die feinen Risse auf der Dammoberfläche des Spargelfelds zu erkennen, ist ein geschulter Blick nötig. Die Stangen werden von Hand freigelegt und mit einem Spargelmesser gezielt abgestochen. Die entstandenen Öffnungen in den Dämmen werden wieder mit Erde verfüllt und geglättet, um die Erdrisse nachwachsender Stangen erkennen zu können. Martina Fehlner: „Es war hoch interessant zu erfahren und zu erleben, welch enorme Arbeit und große Sorgfalt hinter dem Spargelanbau stecken.“
Insgesamt 25 Hektar Anbaufläche bewirtschaftet die Familie Höfler rund um Alzenau, davon ca. 3 Hektar Spargel, 3 Hektar Erdbeeren, 3 Hektar Äpfel sowie Himbeeren, Gemüse und Salat. Mit dem Bau des „Obsthofes am Schloßbruch“ wurde ein eigenständiger Obstbaubetrieb entwickelt. Mit dem Anbau und der Produktion orientiert man sich an den Richtlinien des Bioland-Verbandes. Auch eine hofeigene Schnapsbrennerei wird hier betrieben. Neben dem Obst- und Spargelanbau gedeihen im Freiland und in den Gewächshäusern verschiedene Sorten Blattsalate, Zucchini und Kürbisse. Im Folientunnel reifen Tomaten und Gurken.
Ziel der Politik müsse es sein, kleine, familiengeführte Betriebe zu erhalten, machten die beiden Landwirte im Gespräch mit der SPD-Politikerin deutlich. Man sollte darauf hinwirken, die Förderung für den Bio-Landbau zu erhöhen und die fachliche Beratung der Betriebe auszuweiten.
Die Familie Höfler hat sich mit dem Bau des Hofladens für eine Direktvermarktung ihrer Produkte entschieden. Zwar arbeitet man auch mit dem örtlichen Lebensmittelhandel zusammen, ein Großteil der Kundschaft sind aber private Stammkunden, die die Frische und vielfältige Auswahl schätzen. Neben den eigenen Produkten findet man hier außerdem noch viele Erzeugnisse aus der Region, u.a. Wein, Wurst, Honig, Ziegenkäse, Forellen und Eier. Nach ihrem Informationsbesuch stellte Martina Fehlner fest: Der Spargelhof der Familie Höfler ist ein erfolgreiches und zukunftsweisendes Projekt.