Martina Fehlner: Lehrerversorgung in Unterfranken auch weiterhin großes Problem

MdL Martina Fehlner
BayernSPD-Landtagsfraktion

04. August 2020

Intervention auf Rückversetzung einer jungen Lehrerin erfolgreich

Die vom Kultusministerium noch vor der Sommerpause vorgestellten Maßnahmen zur Bekämpfung des akuten Lehrermangels sind aus Sicht der Aschaffenburger Landtagsabgeordneten Martina Fehlner völlig unzureichend. „Seit vielen Jahren schafft es die Staatsregierung nicht, den unterfränkischen Schulen die Personalsorgen zu nehmen. Immer wieder höre ich von der äußerst angespannten Lehrersituation an unseren Schulen. Die Idee, jetzt nach sogenannten Teamlehrkräften aus fremden Berufen zu suchen, die dann in gut sechs Wochen eingesetzt werden sollen, kann nicht die Lösung des Problems sein.“

Hinzu kommt, dass diese Aushilfslehrkräfte nur befristete Verträge bekommen sollen, was die Suche sicherlich nicht einfacher machen wird. Nach Meinung Fehlners müsse das Problem des Lehrerinnen- und Lehrermangels strukturell angegangen werden. Dazu gehöre auch, bessere Anreize zu schaffen, den Lehrerberuf zu ergreifen. Langfristig brauche man eine umfangreiche Reform der Lehrerausbildung. „Wir erleben vor allem auch am Bayerischen Untermain, dass dringend benötigte Lehrerinnen und Lehrer verloren gehen, weil sie in benachbarte Bundesländer abwandern“, macht Fehlner deutlich. „Viele junge Lehrkräfte aus den Landkreisen Miltenberg und Aschaffenburg bekommen oft nur einen befristeten Vertrag oder aber eine feste Anstellung irgendwo in Oberbayern zugeteilt. Anstatt einen Umzug von oftmals mehreren hundert Kilometern in Kauf zu nehmen, treten die Lehrkräfte dann lieber eine Stelle in den näher gelegenen Nachbarländern Hessen oder Baden-Württemberg an.“

Dabei sei es so wichtig, dass Lehrerinnen und Lehrer, die in der Region ausgebildet werden, auch in der Region bleiben dürfen. Ein erfreuliches aktuelles Beispiel ist eine junge Lehrerin aus dem Raum Würzburg, die nun, wie von ihr und ihrer Familie beantragt, zum neuen Schuljahr von Oberbayern zurück nach Unterfranken versetzt wird. Sie muss sich dort nach dem Tod ihres Vaters um ihre pflegebedürftige Mutter kümmern. Fehlner: „Ich bin froh, dass meine Intervention beim Kultusminister in diesem Fall erfolgreich war und die junge Frau sich nun keine Sorgen mehr über die Betreuung ihrer Mutter machen muss.“ Das Kultusministerium und die Schulbehörden hatten eine Rückversetzung trotz der familiären Ausnahmesituation zunächst abgelehnt.

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