Acht Mädchen aus Aschaffenburg, Großostheim, Heigenbrücken, Mainaschaff und Sulzbach waren auf Einladung der Aschaffenburger Landtagsabgeordneten Martina Fehlner für einen Tag Parlamentarierinnen im Bayerischen Landtag. Beim Planspiel "Mädchenparlament", das in diesem Jahr zum zehnten Mal von der SPD-Landtagsfraktion veranstaltet wurde, schlüpften die 15- bis 18-jährigen Schülerinnen in die Rolle der Politikerin. In diesem Jahr waren Schülerinnen vom Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasium und vom Kronberg-Gymnasium in Aschaffenburg sowie von der Realschule Großostheim und der Ruth-Weiss-Realschule in Aschaffenburg mit dabei. Die Mädchen diskutierten in den Ausschüssen und im Plenum aktuelle politische Themen, stellten parlamentarische Anträge und stimmten anschließend darüber ab.
So fand der Antrag für die Einführung des allgemeinen Wahlrechts ab 16 Jahren eine große Mehrheit. Die Schülerinnen sprachen sich dafür aus, die Anliegen von Jugendlichen stärker zu berücksichtigen. Keine Mehrheit fand hingegen der Vorstoß für eine Legalisierung von Cannabis. Nur wenige Stimmen wurden dafür abgegeben, einen staatlich kontrollierten Verkauf der Droge zuzulassen. Mit überwältigender Mehrheit wurden auch Tierversuche in der Wissenschaft abgelehnt.
"Die Mädchen haben heute erlebt, dass Politik ganz konkret etwas mit ihrem Leben zu tun hat und nicht abgehoben ist. Von Politikverdrossenheit keine Rede. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir die eine oder andere Teilnehmerin bei unserem Mädchenparlament in einigen Jahren als ‚echte‘ Abgeordnete im Landtag wiedersehen werden", so Martina Fehlner.
Die SPD-Landtagsfraktion wertet das Mädchenparlament als wichtigen Beitrag zur politischen Bildung. In den vergangenen zehn Jahren konnten nahezu 2000 Schülerinnen den Bayerischen Landtag und seine parlamentarischen Entscheidungsprozesse kennenlernen.
Fotos: Abgeordnetenbüro / Magdalena Kreft