Die Zahl der Überstunden bei der unterfränkischen Polizei hat einen neuen Rekordwert erreicht. Das geht aus einer aktuellen parlamentarischen Anfrage der BayernSPD-Landtagsfraktion hervor. Die Pro-Kopf-Belastung der unterfränkischen Polizeibeamtinnen und -beamten ist demnach im letzten Jahr durchschnittlich von 41 auf 49 Stunden angestiegen. Auch bei der Polizeiinspektion Aschaffenburg werden regelmäßig Überstunden angehäuft. Das wurde im Juli bereits bei einem Informationsbesuch der Landtagsabgeordneten Martina Fehlner deutlich.
Hier fehlten im Juli rund 60 Polizistinnen und Polizisten gegenüber der eigentlichen Sollstärke. Das bedeutet eine Deckungsquote von nur 75 Prozent. Somit sind Überstunden nicht zu vermeiden. Bereits im Juli äußerte Fehlner, die auch Mitglied im Landtagsausschuss für Fragen des öffentlichen Dienstes ist, Kritik an der Staatsregierung: „Es ist Aufgabe der Staatsregierung für einen ordentlichen Personalschlüssel zu sorgen. Es kann nicht sein, dass die Sollstärke immer weniger mit der aktuellen Situation zu tun hat. Denn weniger Personal erfordert für Streifenbeamte oft eine Priorisierung des Einsatzgeschehens und geht zu Lasten kleinerer Delikte.“
Die SPD-Landtagsfraktion fordert seit vielen Jahren zusätzliche Stellen bei der Polizei in Bayern. „Dass Bayern eines der sichersten Länder ist, haben wir unseren Polizistinnen und Polizisten zu verdanken. Sie leisten einen außerordentlich wichtigen Dienst für die Allgemeinheit, der von der Staatsregierung allerdings auch mit angemessenen und familienfreundlichen Arbeitsbedingungen honoriert werden muss“, mahnt Fehlner eine deutliche Entlastung der Polizeibeschäftigten an.
Bayernweit haben die bayerischen Polizistinnen und Polizisten bis zum 30. Juni 2018 insgesamt 2.399.699 Überstunden gemacht. Das entspricht einer Steigerung von 189.049 Stunden oder fast 9 Prozent gegenüber dem Jahreswechsel 2017/2018.