Martina Fehlner und Bernd Rützel besuchen Sozialkaufhaus und Café Grenzenlos in Aschaffenburg

Besuch bei Grenzenlos e.V.

13. März 2019

„Grenzenlos e.V.“ leistet unschätzbare Arbeit für unsere Gesellschaft

Der Sozialverein „Grenzenlos e.V.“ in Aschaffenburg hat eine wichtige Aufgabe. Hier finden Menschen in Armut, Menschen mit geringem Einkommen, Erwerbslose, Rentner sowie Alleinerziehende und Menschen mit Behinderung vielfältige Beratungs- und Hilfsangebote. Bei einem Vor-Ort-Besuch informierten sich die Landtagsabgeordnete Martina Fehlner und der Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel beim Vereinsvorsitzenden Harry Kimmich und der leitenden Sozialpädagogin Marion Forche über die verdienstvolle Arbeit des Vereins.

Vor 20 Jahren habe der Verein damit begonnen, sich um Bedürftige und Obdachlose in und um Aschaffenburg zu kümmern, berichtete Kimmich im Gespräch. Inzwischen betreibe der Verein mit rund 40 - teils ehrenamtlichen - Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Sozialkaufhaus, ein Café, eine Sozialberatungsstelle und das Kindernest. Die Finanzierung wird hauptsächlich über Spenden und Zuschüsse gewährleistet, aber auch durch die Einnahmen im Kaufhaus und im Café. Martina Fehlner zeigte sich sehr beindruckt von diesen wichtigen Angeboten: „Es ist wirklich toll, was hier vom Verein geleistet wird. Ich werde das Engagement auf alle Fälle weiter unterstützen und gerne wiederkommen.“

Bis zu 600 bedürftige Menschen versorgt der Verein Grenzenlos täglich in seinem Kaufhaus mit rund fünf Tonnen gespendeten Lebensmitteln. Dabei handelt es sich um Lebens- bzw. Bedarfsmittel, die qualitativ einwandfrei sind, aber von Händlern und Herstellern aussortiert wurden. Inhaber des Grenzenlos-Passes können im Sozialkaufhaus täglich bis zu 10 Artikel für einen symbolischen Preis von einem Euro einkaufen.

Ein Großteil der Arbeitsstellen bei Grenzenlos wird vom Jobcenter gefördert. „Unsere Mitarbeiter hätten auf dem normalen Arbeitsmarkt kaum Chancen, da sie mit Handicaps, wie z.B. psychische Erkrankungen, Verhaltensauffälligkeiten, sozialem Fehlverhalten oder Suchterkrankungen zu kämpfen haben“, erklärte Marion Forche. Bernd Rützel, Mitglied im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales, wies auf den „Sozialen Arbeitsmarkt“ hin, der Anfang des Jahres auf Initiative der SPD als neues Regelinstrument für genau diese Fälle eingeführt wurde. „Langzeitarbeitslose finden kaum noch aus eigener Kraft einen Job. Deswegen soll der Staat ihnen im Rahmen des neuen Teilhabechancengesetzes mit massiven Lohnzuschüssen und begleitenden Coaching-Maßnahmen dabei helfen. Mit vier Milliarden Euro wollen wir langfristig zehntausende Langzeitarbeitslose in staatlich geförderte Jobs bringen“, so Rützel.

In der Sozialberatung helfen Marion Forche und ihr Team schnell und unbürokratisch. Neben der Ausgabe der Grenzenlos-Pässe werden hier auch Postadressen von Menschen ohne festen Wohnsitz verwaltet. Auch kurzfristige Soforthilfen werden gewährt oder es wird mit einem „Stromspar-Check“ geholfen. Beim Projekt „Kultur ohne Grenzen“ werden kostenlose Eintrittskarten für kulturelle Veranstaltungen der Stadt und kooperierenden Kultureinrichtungen, wie z.B. dem Colos-Saal oder dem Hofgarten-Kabarett, ausgegeben.

Im Café Grenzenlos werden täglich rund 140 Essen zubereitet. Das Besondere hier: kein Bedürftiger muss sich für sein Essen anstellen - die Gäste werden wie in einem normalen Restaurant bedient. Dass es sich nicht um ein gewöhnliches Restaurant handelt, sieht man erst mit einem Blick auf die Wochenkarte und die Preise: das günstigste Gericht kostet hier nur einen Euro. Täglich werden bis zu zehn verschiedene, frisch zubereitete Gerichte angeboten. Außerdem gibt es ein kostenloses Frühstück mit Backwaren vom Vortag.

Martina Fehlner: „Die zahlreichen Sozialvereine in unserer Region leisten eine unschätzbare Arbeit für unsere Gesellschaft – hier bei Grenzenlos ist man mit den vielfältigen Projekten und Angeboten in dieser Hinsicht vorbildlich aufgestellt. Besonders gefallen hat mir das Café Grenzenlos. Es ist Herzstück und Mittelpunkt der engagierten Vereinsarbeit und ein wertvoller Ort der Information und der Kommunikation und der ungezwungenen Begegnungen.“

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