Staatsregierung tut zu wenig für Tierschutz
Die finanzielle Lage vieler Tierheime und Tierschutzvereine in Bayern ist äußerst angespannt. Für notwendige Neu-Investitionen und Sanierungen fehlt in den meisten Fällen das Geld. Deshalb setzt sich die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner für einen staatlichen Beitrag zur Finanzierung bayerischer Tierheime ein.
Auch das Aschaffenburger Tierheim hat mit einem Investitionsstau zu kämpfen. Bei einem Besuch informierte sich Martina Fehlner über die Lage vor Ort. „Das Hundehaus und die Kleintiervolieren im Tierheim Aschaffenburg sind dringend sanierungsbedürftig oder müssen aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben aus- beziehungsweise umgebaut werden. Das kann der Verein alleine gar nicht stemmen“, so Fehlner.
Das Spendenaufkommen für den Aschaffenburger Tierschutzverein schwankt und ist nicht planbar, die Zahl der abgegebenen Tiere nimmt jedoch weiter zu. Zurzeit warten dort rund 180 Tiere auf ein neues Zuhause. „Vor allem aufgrund ihres Ver-haltens oder ihrer Größe schwer vermittelbare Hunde und alte, verwilderte oder kranke Katzen bleiben länger als bisher bei uns. Auch Reptilien oder exotische Na-getiere sind Problemtiere. Die Kosten für Personal, Pflege und Unterbringung der Tiere steigen dadurch immens“, machte die 2. Vorsitzende Sonja Sowietzky im Ge-spräch mit der SPD-Politikerin deutlich.
Ein von der SPD-Landtagsfraktion eingebrachter Antrag, indem u.a. eine planbare finanzielle Unterstützung für Tierheime bei Investitionen und eine landesweit ein-heitlich angepasste Fundtierkostenpauschale für die Tierschutzvereine gefordert wurde, wurde vor der Sommerpause von der CSU-Staatsregierung allerdings abgelehnt. Dazu Martina Fehlner: "Unsere Tierschutzvereine werden allein gelassen, obwohl sie mit großem ehrenamtlichem Engagement öffentliche Aufgaben übernehmen und dem Staat weitaus höhere Kosten ersparen. Wir als SPD-Landtagsfraktion werden bei diesem wichtigen Thema nicht locker lassen!"
Derzeit finanzieren sich die Tierschutzvereine auch in Aschaffenburg und Miltenberg nur über Spenden, ehrenamtliche Arbeit und kommunale Zuschüsse. Andere Bundesländer gehen hier mit gutem Beispiel voran, in Bayern gibt es allerdings bislang keine staatlichen Zuschüsse.