Mehr als 4000 bayerische Betriebe in Bayern laden zum Urlaub auf dem Bauernhof ein. Doch es könnten weitaus mehr sein, davon ist Martina Fehlner, tourismuspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion überzeugt: „Die Anbieter verteilen sich regional sehr unterschiedlich. Gerade in Franken gibt es für landwirtschaftliche Betriebe noch viel Potenzial, sich erfolgreich ein zweites Standbein im Tourismus aufzubauen.“
Ein Bericht der Staatsregierung soll nun Klarheit schaffen, an welchen Stellen die bestehenden Beratungs- und Förderinstrumente angepasst werden sollten, um mehr Betrieben eine Diversifizierung zu ermöglichen. Ein entsprechender Antrag der BayernSPD-Landtagsfraktion wurde im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beraten und einstimmig angenommen.
38 Prozent der Betriebe, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, konzentrieren sich auf die Region Oberbayern, 25 Prozent liegen im Allgäu, 22 Prozent in Ostbayern und lediglich 15 Prozent in Franken. Vier von fünf bayerischen Anbietern betreiben zugleich aktive Landwirtschaft – ein hoher Wert im Bundesvergleich. „Indem wir das Segment des Bauernhofurlaubs stärken, stärken wir zugleich die vielen kleinen Landwirtschaftsbetriebe im Freistaat“, so Fehlner. „Das öffnet gerade diesen Betrieben Zukunftsperspektiven, stärkt die ländlichen Regionen abseits der Wirtschaftszentren und ermöglicht es den Gästen, einen Einblick in die Erzeugung der Lebensmittel zu erhalten.“
Seit den Lockerungen der Corona-Einschränkungen erlebt die Nachfrage nach Urlaub auf dem Bauernhof einen regelrechten Boom. „Viele Deutsche haben ihre Reisepläne ins Ausland über Bord geworfen und wollen nun Sommerferien im eigenen Land machen“, erläutert die Aschaffenburger Abgeordnete. „Das ist eine große Chance für den schwer gebeutelten bayerischen Tourismus.“ Die geltenden Hygienevorgaben bei der Beherbergung stellten viele landwirtschaftliche Betriebe allerdings vor große Herausforderungen. Fehlner: „Hier sollten die Beratungsmöglichkeiten zeitnah, in jedem Fall noch vor den Sommerferien verbessert werden.“