MdL Martina Fehlner: Jedes dritte bayerische Tierheim steht vor Insolvenz
Der bayerische Tierschutz soll künftig 1,75 Million Euro pro Jahr vom Freistaat als Zuschuss erhalten. Das beantragt die SPD-Landtagsfraktion für den Doppelhaushalt 2017/2018. Anlässlich des Welttierschutztages warnt die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner: "Fast jedes dritte bayerische Tierheim steht vor der Insolvenz. Die Tierheime benötigen dringend staatliche Unterstützung."
Schätzungsweise mehr als 50.000 Tiere jährlich werden in den bayerischen Tierheimen im Jahr aufgenommen, untergebracht, gefüttert, betreut, tierärztlich versorgt, gesund gepflegt und wieder vermittelt. Finanzielle Hilfen für den Bau und Erhalt der Tierheime gewährt das Land Bayern überhaupt nicht, im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern, wie etwa Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg oder Sachsen. Immer mehr ausgesetzte, alte und hilflose Hunde und Katzen werden vor allem jetzt in der Urlaubszeit ins Tierheim gebracht und bleiben dort länger als bisher. Derzeit finanzieren sich die Tierasyle auch in Aschaffenburg und Miltenberg nur über Spenden, ehrenamtliche Arbeit und kommunale Zuschüsse.
Fehlner kritisiert die aktuelle Lage: "Unsere Tierschutzvereine werden allein gelassen, obwohl sie mit großem ehrenamtlichem Engagement öffentliche Aufgaben übernehmen und dem Staat weitaus höhere Kosten ersparen.“ Viele Gebäude der Tierheime seien dringend sanierungsbedürftig oder müssten aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben aus- beziehungsweise umgebaut werden. Für diese Investitionen soll es nach dem Willen der SPD eine Million Euro pro Jahr an Zuschüssen vom Freistaat geben.
Zudem fordert die SPD-Landtagsfraktion die Umsetzung eines bayerischen Pilotprojekts zur Förderung des Katzenschutzes, das mit jeweils 250.000 Euro in 2017 und 2018 unterstützt werden soll. Dabei geht es um gezielt Kastrations- und Registrierungsaktionen freilaufender Katzen, die keinem Eigentümer zuzuordnen sind.
Weiter soll ein Nothilfefonds mit jeweils 500.000 Euro pro Jahr Ereignisse geschaffen werden. Mit diesen Mitteln sollen Kommunen sowie Tierschutzvereine beziehungsweise Tierheime unterstützt werden, die durch außergewöhnliche Großereignisse, wie etwa illegale Welpentransporte oder Fälle von Animal Hoarding unverschuldet in eine finanzielle Notlage geraten.