Fast 90 Mitglieder aus den SPD-Ortsvereinen im Unterbezirk Aschaffenburg kamen am Samstag zum ordentlichen Unterbezirksparteitag mit Neuwahlen in der Maingauhalle in Kleinostheim zusammen. Die bisherige Unterbezirksvorsitzende Martina Fehlner konnte 54 von 58 Stimmen auf sich vereinen und wurde damit eindrucksvoll im Amt bestätigt. Auch die übrigen Vorstands- und Delegiertenämter wurden auf diesem Parteitag gewählt.
Eröffnet wurde der Parteitag mit einer Gastrede von Manuel Michniok vom IG Metall-Bundesvorstand zu Werkverträgen und Leiharbeit. Michniok brachte dieses Thema den Anwesenden anschaulich und engagiert dar. Die vor kurzem von der Bundesregierung verabschiedeten Reformen der Werkvertrags- und Leiharbeitswesens lobte Michniok, er betonte aber auch: "Es gibt noch viel zu tun!"
Wie es inzwischen Tradition ist, wurden auf dem Parteitag auch langjährige Mitglieder geehrt. Die Unterbezirksvorsitzende Martina Fehlner konnte dieses Mal 14 Genossen, die zusammen 690 Jahre SPD-Mitgliedschaft auf sich vereinen, ehren. Besonders hob Fehlner in ihrer kurzen Rede den ehemaligen Aschaffenburger Landtagsabgeordneten Hilmar Schmitt hervor sowie Josef Keller (ebenfalls Aschaffenburg), der 1946 in die SPD eingetreten ist. „Die 75 Jahre in der SPD will ich auf jeden Fall auch noch vollmachen“, erklärte Keller lächelnd dem Parteitagspublikum.
In ihrem Rückblick auf die vergangene Amtsperiode des Unterbezirksvorstands gab sich Martina Fehlner kämpferisch. Bei ihrem Rundumblick auf die Herausforderungen, vor denen Politik und Gesellschaft in den kommenden Jahren stehen werden, zeigte sie beeindruckend die Notwendigkeit sozialdemokratischer Politik auf. Leidenschaftlich plädierte sie für eine klar sozialdemokratische Politik: "Wir müssen für die Menschen als Sozialdemokraten wieder spürbar werden. Wir müssen ihnen zeigen, dass unsere Arbeit ihnen gilt, dass wir für wir für sie da sind. Dafür müssen wir unserem Programm und unserer Partei eine ganz klare Kontur, ein klares Profil und klare Ziele geben. Es darf keinen Wackelkurs und keine Uneinigkeit geben!" Die anwesenden Gäste und Delegierten quittierten Fehlners Rede mit langanhaltendem Applaus - und bestätigten sie mit 93 Prozent in ihrem Amt als Unterbezirksvorsitzende.
Im Vorfeld der Vorstands- und Delegiertenwahlen wurde auch die Satzung des Unterbezirks einstimmig geändert. Daher wählte der Parteitag insgesamt acht statt der bisher üblichen fünf BeisitzerInnen in den Unterbezirksvorstand. Neben dem Unterbezirksvorstand (siehe Vorstand) wählte der Parteitag auch die Delegationen für den Landes- sowie den Bezirksparteitag. Beide Delegationen werden von Martina Fehlner angeführt. Darüber hinaus wurde auch die Schiedskommission für den Unterbezirk gewählt. Dieser steht der Bürgermeister von Heigenbrücken, Werner Englert, vor.
Einstimmig nahm der Unterbezirksparteitag einen Antrag des Ortsvereins Nilkheim an. In diesem wurde der Abzug der letzten US-Atomwaffen aus Deutschland gefordert sowie dass sich die Bundesrepublik für eine völkerrechtlich bindende Ächtung von Atomwaffen einsetzt. Der Antrag wird an den Bundesparteitag sowie an die SPD-Bundestagsfraktion überwiesen.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden:
Wendlin Bernhard (Glattbach), Ewald Büttner (Alzenau), Werner Kasper (Großostheim), Hans Kroth (Heimbuchenthal), Heinz Müller (Aschaffenburg), Karlheinz Pietsch (Sailauf), Ferdinand Rücker (Aschaffenburg), Hilmar Schmitt (Aschaffenburg), Hans Wüst (Heigenbrücken)
Für 55-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden: Ferdinand Kunkel (Laufach) und Heinz Schuler (Hösbach)
Für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden:
Erwin Depp (Mainaschaff) und Otto Meister (Alzenau)
Für 70-jährige Mitgliedschaft erhielt Josef Keller (Aschaffenburg) genau wie alle anderen Geehrten ein Weinpräsent.