„Unterfranken summt“ – Imkerempfang mit Martina Fehlner und Horst Arnold in Waldaschaff

03. Mai 2018

Wir alle brauchen unsere Natur. Voraussetzung dafür ist die Vielfalt einer intakten Pflanzen- und Tierwelt. Vor allem die Bienen sind durch ihre Bestäubungsarbeit für die Erhaltung der Artenvielfalt essentiell notwendig. Die Imkerei erfüllt eine wichtige Aufgabe zur Erhaltung der Natur. Um dieses Thema mit Experten und Interessenten zu erörtern, lud die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner zu einem Imkerempfang im Landkreis Aschaffenburg ein. Dabei ging es um die aktuelle Situation der Imkerei in Unterfranken sowie die zunehmenden Probleme. Gastredner war der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Horst Arnold.

Im Wanderheim Waldaschaff begrüßte Martina Fehlner über 70 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz unterschiedlichen Bereichen, darunter vor allem auch zahlreiche Vertreter der regionalen Imkervereine, vom Bauernverband, von Naturschutzverbänden und Behörden. „Die große Resonanz zeigt, dass das Thema Biene und das Bienensterben in den vergangenen Wochen weiter in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist und die Menschen sehr bewegt“, betonte die Landtagsabgeordnete. „Was der Biene schadet, schadet letztlich uns allen. Es geht um den Schutz und Erhalt unserer Natur und unserer Ressourcen. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben der Politik“, so Fehlner.

Horst Arnold ging in seinem Vortrag auf die Wichtigkeit der Bestäubungsleistung der Bienen ein: „Sie leisten eine wertvolle Arbeit für unsere Natur und unsere Landwirtschaft: Ein Bienenvolk befliegt eine Fläche von 27 bis 72 Quadratkilometern. Rund 80 Prozent der 2.000 bis 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen werden von Bienen, Wildbienen und Hummeln bestäubt. Alleine in Deutschland existieren neben der Honigbiene rund 570 Wildbienenarten, die sehr wichtige Aufgaben erfüllen.“

Neben der wirtschaftlichen Bedeutung der Bienen gebe es aber selbstverständlich auch eine große ökologische Bedeutung der Bienen, so Arnold weiter. Ihre Bestäu-bungsleistung trage in hohem Maße zur Biodiversität bei, wenn die Voraussetzungen dafür stimmen. „Eine verantwortungsvolle Landwirtschaftspolitik kann hier die richtigen Akzente setzen. Und das tun wir mit Nachdruck als SPD-Landtagsfraktion“

In seinem interessanten und informativen Vortrag ging Christian Dreher, Fachberater für Imkerei am Bieneninstitut des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen, näher auf den Wandel in der Landwirtschaft, die Lebensweise und Nahrungssuche der Bienen und das Spannungsfeld Pflanzenschutz ein. „Die sogenannten Neonicotinoide haben große Auswirkungen auf unsere Honig- und Wildbienen. Sie beeinflussen z.B. das Heimfindevermögen, also die Orientierung. Diese Probleme müssen schon bei einer Zulassung der Mittel herauskristallisiert werden. Hier muss von der Politik dringend nachgebessert werden.“

Die drei größten Belastungsfaktoren für die Bienen sind letztlich Krankheiten, wie der Befall durch die Varroamilbe, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft und der zunehmende Nahrungsmangel. Gerade beim letzten Punkt seien alle gefordert, egal ob Landwirte, Kommunen oder Gartenbesitzer. „Feldränder und Heckenbereiche müssen als Lebensraum respektiert und gepflegt werden, gezielte Blühstreifen könnten angelegt werden und bienenfreundliche Sonderkulturen könnten angepflanzt werden. Auch viele kleine Maßnahmen können dazu beitragen, dass unsere Bienen wieder ausreichend Nahrung finden und somit auch überleben können“, appellierte Dreher an alle Anwesenden.

Nach den Vorträgen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit mit den Politikern ins Gespräch zu kommen, was rege in Anspruch genommen wurde. Martina Fehlner und Horst Arnold konnten viele Wünsche und Anregungen für ihre Arbeit im Bayerischen Landtag mitnehmen. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den beiden „Jugend musiziert“-Preisträgerinnen Annina Karch und Hannah Beschel von der Musikschule Kleinostheim.

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