Wahlkampf - kein Wahlspaziergang: SPD-Vize Ralf Stegner in Stockstadt

17. September 2018

Es war ein Wahlkampfabend vom Feinsten. Über 70 Gäste waren auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Martina Fehlner in den Goldenen Engel in Stockstadt gekommen, um sich Motivation und Energien für den Schlussspurt zur bayerischen Landtagswahl zu holen. Dafür zuständig sollte an diesem Abend Ralf Stegner sein, der Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein und stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender.

Eingestimmt auf den seit Wochen intensiv laufenden Wahlkampf vor Ort wurde Stegner von Martina Fehlner, die deutlich machte, dass die Flüchtlingspolitik zu einem Spiel mit Ängsten und Unsicherheiten missbraucht wurde. Stattdessen lägen die eigentlichen Herausforderungen u.a. in der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, einer Grundsicherung für Kinder, einem umfangreicheren und möglichst kostenfreien Angebot im öffentlichen Nahverkehr und in bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung von Pflegekräften und im Bildungssystem, von der Kita bis zu den Hochschulen. Die CSU im Landtag sei in den letzten Jahren bequem, arrogant und selbstgefällig geworden und setze sich mit ihrer absoluten Mehrheit längst nicht mehr mit den Argumenten und Vorschlägen der Opposition auseinander. Deswegen sei es höchste Zeit für einen Politikwechsel in München. „Die SPD wird gebraucht. Wir müssen um jede Stimme kämpfen, voller Leidenschaft und offensiv nach vorne gerichtet – und immer nah an den Menschen“, appellierte Martina Fehlner an die Versammlung.

„Dieser Wahlkampf ist kein Wahlspaziergang.“ Mit diesen Worten knüpfte Ralf Stegner nahtlos an den Appell Martina Fehlners an. Für ihn sei Wahlkampf in Bayern die Königsdisziplin. Und diesen Wahlkampf müsse die SPD selbstbewusst führen und vertreten, „was wir richtig finden und in einer Sprache, die die Bürger verstehen“. Und die SPD müsse mit denen reden, die anderer Meinung sind. Das Erstarken nationalistischer Parteien und Regierungen in Europa bringe Frieden und Wohlstand in Gefahr. Auch Stegner unterstrich, dass die wirklichen gesellschaftlichen Fragen in Deutschland in der politischen Diskussion zu wenig Beachtung finden. Die Stichworte Wohnen, Bildung, Sicherheit standen stellvertretend dafür. Für seine engagierte und kämpferische Rede erhielt Stegner starken Beifall und die anschließende lebhafte Diskussion griff viele der zuvor angesprochenen Themen wieder auf. Stegners Fazit zum Wahlkampf: Weniger Selbstkritik, mehr Lob für das Erreichte, selbstbewusst die SPD-Positionen vertreten und gemeinsam kämpfen.

Alle Fotos: SPD-Unterbezirk Aschaffenburg

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