Martina Fehlner kritisiert: Rentnerinnen auch am Bayerischen Untermain benachteiligt

18. Dezember 2017

Besorgt reagiert die Aschaffenburger Landtagsabgeordneten Martina Fehlner auf die neuesten Zahlen des Bayerischen Arbeitsministeriums, wonach 147.500 Frauen in Unterfranken lediglich 579,84 Euro Durchschnittsrente erhalten. Am Bayerischen Untermain stellt sich die Situation folgendermaßen dar: 8.047 Frauen mit 644,46 Euro sind es in der Stadt Aschaffenburg, 19.295 Frauen mit 581,45 Euro im Landkreis Aschaffenburg und 14.258 Frauen mit 586,76 Euro Durchschnittsrente im Landkreis Miltenberg. Damit lässt sich kein altersgerechtes Leben bestreiten“, warnt Martina Fehlner. „Es darf nicht sein, dass ein auskömmlicher Ruhestand wesentlich vom Geschlecht abhängt.“

Im Vergleich dazu liegt die Durchschnittsrente bei den Männern bei 1.155,27 Euro in der Stadt Aschaffenburg, 1.271,30 Euro im Landkreis Aschaffenburg und bei 1.188,90 Euro im Landkreis Miltenberg. Die SPD-Abgeordnete kritisiert außerdem, dass die Familienpolitik der Staatsregierung Frauen erkennbar benachteilige, indem sie sich an lebensfremden, längst überholten Rollenbildern orientiere: „Das Landesbetreuungsgeld zielt auf die Beibehaltung des Modells des männlichen Alleinernährers ab. Im Alter haben dann die Frauen das Nachsehen. Das entspricht nicht der geforderten Gleichstellung der Geschlechter.“

Die Politik müsse deshalb so rasch wie möglich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen, um Frauen nach der Babypause eine reibungslosere Rückkehr in den Beruf zu ermöglichen und sie vor der Teilzeitfalle zu bewahren, fordern Fehlner und ihre Kolleginnen und Kollegen der SPD-Landtagsfraktion. „Die Familien- und Sorgearbeit der Frauen darf am Ende nicht zu einer Entwertung der Lebensleistung führen", so Fehlner.

Zudem trage die Entgelt-Ungleichheit zu den geringen Renten der Frauen bei. „Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beträgt stellenweise über 20 Prozent. Das ist unserer Gesellschaft unwürdig.“ Die SPD-Landtagsfraktion fordert deshalb gesetzliche Regelungen zur Gleichstellungen in der Wirtschaft sowie im öffentlichen Dienst. Der Freistaat Bayern müsse ein Vorbild bei der Schaffung gleichwertiger Karrierechancen sein, betont Fehlner. Prekäre Arbeitsverhältnisse, insbesondere in den sogenannten Frauenberufen, müssten ein Ende haben: „Frauen haben nicht nur generell seltener einen festen Job, sie arbeiten auch allzu oft nur in Teilzeitmodellen, haben geringere Karrierechancen und verdienen weniger als ihnen zustehen würde.“ Entgegensteuern ließe sich diesem Problem durch bessere Angebote bei der Kinderbetreuung und durch paritätische Elternzeit-Modelle.