Martina Fehlner kritisiert „Aufschieberitis“ der Bahn

MdL Martina Fehlner

27. November 2018

Lärmsanierungen bei Stockstadt und Mainaschaff frühestens 2024

Die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner kritisiert die weitere Aufschiebung der dringend notwendigen Lärmsanierungspläne der Bahn bei Stockstadt und Mainaschaff. Wie das Unternehmen der SPD-Politikerin jetzt auf Anfrage mitteilte, sei nach derzeitigem Stand frühestens 2024 mit dem Beginn des Sanierungsabschnitts 70 entlang der Bahnlinie Aschaffenburg-Darmstadt, an dem auch die Gemeinden Stockstadt und Mainaschaff liegen, zu rechnen.

Die Bahn weist darauf hin, dass gemäß den Kriterien des sogenannten Gesamtkonzepts zur Lärmsanierung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Priorität des Sanierungsabschnitts 70 niedriger sei, als die anderen Abschnitte, die aktuell bearbeitet sind bzw. bearbeitet werden. Die einzelnen Sanierungsabschnitte würden nach den vorgegebenen Prioritäten von der Deutschen Bahn bearbeitet.

Martina Fehlner: „Die Situation vor Ort für die Anwohner der Bahnlinie ist völlig unbefriedigend. Der Bahnlärm stellt für die Menschen zunehmend eine große Belastung dar. Die Aufschiebepraxis des Ministeriums ist für mich nicht nachvollziehbar und den lärmgeplagten Bürgerinnen und Bürgern nur schwer zu vermitteln. Eine Lärmsanierung ist hier aus meiner Sicht so schnell wie nur irgend möglich erforderlich und nicht erst in sechs Jahren.“

Bei Ortsbegehungen im Sommer hatte sich die Landtagsabgeordnete in Stockstadt und Mainaschaff auch mit Vertretern der dortigen „Bürgerinitiativen gegen Bahnlärm“ getroffen. In beiden Gemeinden ist die Verkehrslage im Innen-Ort äußerst angespannt. Vor allem aufgrund des zunehmenden Bahnverkehrs. Die Bahnschranken auf den Hauptdurchgangsstraßen sind aufgrund der gestiegenen Zahl an Personen- und Güterzügen zu oft am Tag geschlossen. Für die wartenden Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer ist dies ein großes Ärgernis und zudem mit einem erheblichen Zeitverlust verbunden.

Alle acht Minuten kommt im Schnitt ein Zug, nachts sogar oft im Drei-Minuten-Takt. Vor allem die hohe Anzahl an Güterzügen verursacht neben den längeren Wartezeiten an den Bahnübergängen eine immense zusätzliche Lärmbelastung für die Anwohner.

„Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass das gesamte Verfahren für die Lärmsanierung dieses Bahnabschnitts nochmals geprüft und entsprechend beschleunigt wird und gegebenenfalls kurzfristige Maßnahmen für eine Eindämmung des zunehmenden Bahnlärms eingeleitet werden, z.B. durch eine deutliche Verringerung der Anzahl der Güterzüge in der Nacht oder eine schnellere Modernisierung der eingesetzten veralteten und lärmintensiven Güterwaggons“, so Martina Fehlner.