Martina Fehlner informiert: Schalltechnische Untersuchung für den Bahn-Streckenabschnitt Stockstadt und Mainaschaff in Auftrag gegeben

MdL Martina Fehlner
BayernSPD-Landtagsfraktion

08. Oktober 2020

Die Bürgerinnen und Bürger in Stockstadt und Mainaschaff haben mit einer enorm hohen Belastung durch Bahnlärm zu kämpfen. Beide Kommunen und auch zwei Bürgerinitiativen fordern daher seit vielen Jahren dringend notwendige Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bahnlinie Aschaffenburg-Darmstadt.

Die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner, die diese Pläne nachdrücklich unterstützt, hatte sich erneut mit einem Schreiben an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, gewandt, um aktuelle Informationen über den angestrebten Zeitplan für die Umsetzung des Sanierungsabschnitts Nr. 70, zu dem die Bahnstrecke Aschaffenburg-Darmstadt gehört, zu erhalten. Fehlner: „In Gesprächen mit den Akteuren vor Ort wird auch die mangelnde Informationspolitik in dieser Sache kritisiert. Ob der von der Bahn avisierte Baustart im Jahr 2024 überhaupt erfolgen kann, ist den beiden Rathauschefs beispielsweise derzeit nicht bekannt.“

In seinem Antwortschreiben teilt Klaus-Dieter Josel jetzt mit, dass beide Ortsdurchfahrten im Rahmen des Lärmsanierungsprogramms des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gemäß ihrer Priorisierung bearbeitet würden. So sollen im Rahmen dieses Programms Streckenabschnitte bevorzugt saniert werden, bei denen die Lärmbelastung besonders hoch ist und an denen viele Anwohner betroffen sind. Der Abschnitt Stockstadt und Mainaschaff sei bereits durch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) zur Bearbeitung freigegeben, d.h. die Deutsche Bahn habe ein Ingenieurbüro mit der schalltechnischen Untersuchung des Abschnitts beauftragt. Sobald das Ergebnis vorliege, werde man auf die Vertreter der Kommunen zugehen, um Art und Umfang der Lärmschutzwandvarianten abzustimmen. Eine valide Aussage zu einem möglichen Zeitplan könne, so Josel, jedoch zum gegenwertigen Zeitpunkt noch nicht getroffen werden.

Martina Fehler: „Ich kann nur hoffen, dass jetzt tatsächlich Bewegung in das gesamte Verfahren kommt. Denn eine Lärmsanierung ist hier aus meiner Sicht so schnell wie nur irgend möglich erforderlich und nicht erst in einigen Jahren. Alle acht Minuten kommt im Schnitt ein Zug, nachts sogar oft im Drei-Minuten-Takt. Vor allem die hohe Anzahl an Güterzügen verursacht neben den längeren Wartezeiten an den Bahnübergängen eine immense zusätzliche Lärmbelastung für die Anwohner.“

Positiv sei laut Fehlner zu bewerten, dass sich Bund und Bahn zum Ziel gesetzt haben, den vom Schienenverkehr ausgehenden Lärm bis Ende 2020 im Vergleich zum Jahr 2000 zu halbieren. Hier sei die Umrüstung der Güterwagen mit sogenannten „Flüsterbremsen“ ein wichtiger Schritt. Denn auch diese Thematik spricht Klaus-Dieter Josel in seinem Antwortschreiben an die Landtagsabgeordnete an: So seien in den letzten Jahren ausschließlich Güterwagen mit leisen Verbundstoffbremssohlen neu beschafft worden. Der vorhandene DB-Fuhrpark solle sukzessive umgerüstet werden, mit dem Ziel, dass bis Ende 2020 sämtliche 60.000 Bestandsgüterwagen mit Flüsterbremsen fahren. Auch die anderen ca. 120.000 in Deutschland verkehrenden in- und ausländischen Güterwagen sollen durch Fördersysteme und ein neues lärmabhängiges Trassenpreissystem nach und nach umgerüstet werden.